Alfred Löwenstein
Alfred Löwenstein am 1. Mai 1875 geboren. Über seine Eltern, mögliche Geschwister, Kindheit und Jugend ist nichts bekannt.
Im Adressbuch Elberfeld von 1902 ist die Adresse des „Vertreters“ Alfred Löwenstein mit „Adersstraße 21“ angegeben, aber es scheint, dass die Familie nicht lange in Elberfeld gelebt hat, sondern bald nach Düsseldorf umzog. Verheiratet war Alfred Löwenstein mit der zwei Jahre älteren Jette (Henni) geb. Rindskopf aus Bad Rappenau. Am 10. Juni 1904 wurde in Elberfeld er Sohn Kurt geboren. Ob es noch weitere Kinder gab, ist nicht bekannt.
Alfred Löwensteins Sohn studierte Jura in Berlin und kam 1930 als Anwalt nach Düsseldorf. Zunächst wohnte er bei seinen Eltern in der Düsseldorfer Mauerstraße 21, zog dann aber bis in die Luegallee 21.
Am 1. September 1933 emigrierte Alfred Löwensteins Sohn nach Tilburg in den Niederlanden. Die Schwiegertochter Ruth Bloch blieb in Düsseldorf – die Ehe wurde 1936 geschieden.
1936 oder 1937 heiratete Alfred Löwensteins Sohn erneut. 1938 kamen auch Alfred Löwenstein und seine Frau aus Düsseldorf nach Tilburg – sie hatten die antijüdischen, gewalttätigen Ausschreitungen der ersten Novembertage in ihrer Wohnung in der Beethovenstraße 10 noch miterleben müssen, flüchteten dann aber sehr bald zu ihrem Sohn.
Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Holland im Mai 1940 zog die Familie nach Amsterdam. Dort wurden sie später verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork verbracht. Von dort wurden sie im Sommer 1943 in den Osten Polens deportiert; Alfred Löwenstein wurde mit seiner Frau und seiner Schwiegertochter Rosa am 23. Juli 1943 im Vernichtungslager Sobibór getötet.
Er war 68 Jahre alt.
Sein Sohn Kurt Löwenstein kam am 30. November 1943 im Zwangsarbeitslager Dorohusk um, ebenfalls im Distrikt Lublin.
Quellen
Mauss, Susanne: Nicht zugelassen. Die jüdischen Rechtsanwälte im Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf 1933-1945, Essen 2013, S. 339 | Stadtarchiv Wuppertal: Geburtsurkunde Elberfeld 2354/1904 (Kurt Löwenstein)