Josef Bareinski
Josef Bareinski wurde am 1. April 1895 in Warschau geboren. Über seine Eltern und mögliche Geschwister ist nichts bekannt. Als Kraftfahrer arbeitete er für die Firma S. & R. Wahl in Barmen. Verheiratet war er mit einer nichtjüdischen Frau, mit Hedvig, geb. Heikaus.
Mit ihr hatte er sechs Kinder: Nach der Tochter Gittel, geboren 1923, wurden 1927 Leni, 1928 Mendel, 1931 die Zwillinge Esther und Sonja und 1933 der jüngste, Rolf, geboren. Die Familie wohnte in der Sedanstraße 41, dann in der Rödiger Straße 68/70 und schließlich in der Kuhler Bachstraße 19 in Barmen in der Nähe des Steinwegs.
1936 starb Josef Bareinskis Frau Hedvig, und nun führte die älteste Tochter mit ihren 13 Jahren den vielköpfigen Haushalt und erlernte sogar noch nebenher das Schneiderhandwerk.
Aber zwei Jahre später, am 28. Oktober 1938, wurde Josef Bareinski mit seinen Kindern im Zusammenhang der so genannten „Polenaktion“ an die deutsch-polnische Grenze in das Lager Zbąszyń (Bentschen) abgeschoben. Nur den zehnjährigen Mendel ließ er in Wuppertal zurück. Er befand sich im städtischen Krankenhaus Barmen und fand nach seiner Entlassung vorübergehend Aufnahme bei Bekannten.
Im Sommer 1939 kehrte Josef Bareinski nach Wuppertal zurück, um seinen Sohn Mendel mit zu sich nach Polen zu nehmen.
Seiner elfjährige Tochter Leni und den siebenjährigen Zwillingen Esther und Sonja konnte Josef Bareinski ermöglichen, aus Polen und auch aus Nazi-Deutschland nach England zu entkommen. Sie wanderten später in die USA aus und starben dort 2017, 2007 bzw. 2006.
Die Brüder Mendel und Rolf kamen in ein polnisches Kinderheim. Vermutlich sind sie irgendwo in Polen umgekommen.
Über das weitere Ergehen von Josef Bareinski und seiner ältesten Tochter Gittel ist ebenfalls nichts Genaues bekannt. Fest steht, dass Josef Bareinski 44 Jahre alt war, als er zum letzten Mal in Barmen war.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 246863, 246864, 250155