Rolf Bareinski
Rolf Bareinski wurde am 14. Oktober 1933 als jüngstes von sechs Kindern in Barmen geboren. Sein Vater war der aus Warschau stammende Kraftfahrer Josef Bareinski, die Mutter seine nichtjüdische Frau Hedvig, geb. Heikaus.
Seine älteste Schwester war Gittel, geboren 1923, und nach ihr wurden 1927 Leni, 1928 Mendel, 1931 die Zwillinge Esther und Sonja und 1933 eben er selbst geboren. Die Familie wohnte in der Sedanstraße 41, dann in der Rödiger Straße 68/70 und schließlich in der Kuhler Bachstraße 19 in Barmen in der Nähe des Steinwegs.
1936 starb Rolfs Mutter Hedvig Bareinski, und nun führte die älteste Schwester Gittel den vielköpfigen Haushalt und erlernte sogar noch nebenher das Schneiderhandwerk.
Aber zwei Jahre später, am 28. Oktober 1938, wurden Rolfs Bareinskis Vater und seine Geschwister im Zusammenhang der so genannten „Polenaktion“ an die deutsch-polnische Grenze in das Lager Zbąszyń (Bentschen) abgeschoben. Nur der Bruder Mendel kam nicht mit, denn er lag im städtischen Krankenhaus Barmen und war nicht reisefähig. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus konnte der Zehnjährige bei Bekannten unterkommen, bis im Sommer 1939 der Vater wiederkam und ihn mit nach Polen nahm.
Seiner Schwester Leni, jetzt elf Jahre alt, und den siebenjährigen Zwillingen Esther und Sonja wurde es ermöglicht, aus Polen und auch aus Nazi-Deutschland nach England zu entkommen. Sie wanderten später in die USA aus und starben dort 2017, 2007 bzw. 2006.
Mit seinem Bruder Mendel kam Rolf in ein polnisches Kinderheim. Vermutlich sind sie irgendwo in Polen umgekommen. Auch das Schicksal seines Vaters und seiner ältesten Schwester Gittel ist ungewiss.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal: Akte für Wiedergutmachung 250155