Friedrich Elsbach

  • Geburtsdatum: 11.09.1888
  • Geburtsort: Barmen
  • Wohnort:

    Mittelstraße 19 (heute Werth)

  • Todesdatum: 08.10.1944
  • Todesort: Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz

Friedrich Elsbach wurde am 11. September 1888 als Sohn des Kaufmanns Karl Elsbach und seiner Frau Hermine, geb. Würzweiler, in Barmen geboren. Sein Vater, dessen jüdischer Name „Calman“ lautete, führte auf der Mittelstraße 19 (heute Werth) ein Geschäft für „Agentur und Kommission“, und offensichtlich wohnte die Familie auch an dieser Adresse im Zentrum von Barmen.

Friedrich Elsbach besuchte nach der Volksschule das Städtische Gymnasium Barmen, heute das Gymnasium an der Sedanstraße. Sein Abitur wird er 1905 oder 1906 abgelegt haben, und vermutlich hat er anschließend, wie es meistens in bürgerlichen jüdischen Familien der Fall war, eine kaufmännische Ausbildung absolviert.

Vermutlich wurde er 1914 zum Kriegsdienst eingezogen oder hat sich freiwillig gemeldet. Das „Israelitische Familienblatt“ verkündete am 17. Mai 1917, dass der „Musketier Fritz Elsbach im Infanterieregiment 41, Sohn des Kaufmanns Herrn C. Elsbach“ mit dem Eisernen Kreuz Zweiter Klasse ausgezeichnet worden war.

Anhand der Barmer Adressbücher lässt sich feststellen, dass Friedrich Elsbach nach dem Krieg entweder nie einen eigenen Hausstand gegründet hat oder aus Wuppertal weggezogen ist.

Sein Vater wird mit seiner Agentur in der Mittelstraße bis ins Jahr 1932 verzeichnet. Am 15. September 1935 starb er und wurde auf dem jüdischen Friedhof an der Hugostraße bestattet. Ein Grab seiner Mutter Hermine Elsbach ist für Wuppertal nicht dokumentiert.

Friedrich Elsbach scheint nach 1933, nach der NS-Machtübernahme, in die Niederlande emigriert zu sein. Dort hat er in Utrecht in der Parkstraße 33 gewohnt. Nachdem im Mai 1940 die deutschen Truppen Holland besetzt hatten, geriet auch Friedrich Elsbach in Gefahr. Wann genau er verhaftet wurde, ist nicht bekannt, aber sicher ist, dass er am 20. August 1942 in das Sammellager Westerbork nahe Amsterdam eingeliefert wurde.

Von dort wurde er am 21. April 1943 in das Ghetto Theresienstadt verbracht, wo er eineinhalb Jahre blieb. Am 6. Oktober 1944 kam er von dort mit dem Transport Eo 1480 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und wurde vermutlich sofort ermordet.

Er war 56 Jahre alt.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Geburtsurkunde Barmen 2807/1888, Akten für Wiedergutmachung 11239 | Arolsen Archives: Kartei Theresienstadt (DocID 4973998), Inhaftierungskarte (DocID 12715848) | Israelitisches Familienblatt 17.5.1917 | Yad Vashem