Max Frank

  • Geburtsdatum: 06.08.1893
  • Geburtsort: Sickenhofen (heute Babenhausen/ Hessen)
  • Wohnort:

    Bredde 63

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Max Frank wurde am 16. Mai 1888 in Sickenhofen, heute ein Teil der Stadt Babenhausen in Südhessen, geboren. Über seine Kindheit und Schulzeit ist nichts bekannt. Dass er einen Bruder Simon hatte, geht nur aus den Quellen zu seiner Deportation hervor, denn es scheint, dass dieser erst kurz zuvor nach Wuppertal gekommen ist.

Verheiratet war Max Frank mit der drei Jahre jüngeren Rosalie Grunebaum, mit der er am 17. Oktober 1924 in Frankfurt am Main die Tochter Margot bekam.

Das Adressbuch 1940/41 verzeichnet den „Heimarbeiter“ Max „Israel“ Frank – und damit auch seine Familie – an der Adresse von Simon Frank: Bredde 63 am Wichlinghauser Markt.

Auf der Deportationsliste sind neben Max, Rosalie und Margot Frank auch der fünf Jahre ältere Simon Frank mit seiner Frau Lina genannt. Deren Sohn Werner hatte im Mai 1939 auf einem „Kindertransport“ nach England entkommen können.

Am Montag, den 10. November 1941 musste die gesamte Familie Frank zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck kommen. Mit über 250 weiteren Wuppertaler Juden und Jüdinnen wurden sie nun nach Minsk deportiert.

Das Ghetto in Minsk war von den deutschen Besatzern im Sommer 1941 auf zwei Quadratkilometern eingerichtet worden. Rund 75.000 jüdische Menschen lebten in Minsk, von denen die meisten ins Ghetto umziehen mussten. Im Herbst und Winter kamen dann noch sieben Deportationszüge mit rund 7000 Jüdinnen und Juden aus dem „Altreich“ hinzu. Die Lebensverhältnisse in den aus Stein oder Holz erbauten Häusern waren katastrophal.

Wer am Leben bleiben durfte, musste in ein besonderes Ghetto etwas abseits vom Hauptghetto ziehen, das in fünf Abteilungen entsprechend der Herkunft der Transporte eingeteilt war: Hamburg, Berlin, Bremen, Wien und eben Rheinland. Von diesen Ghettobewohnern starben die meisten durch Erschießungs- und auch Vergasungsaktionen (durch KFZ-Motorabgase) Ende Juli 1942, am 8. März 1943 und im Herbst 1943.

Die meisten der Opfer aber kamen gar nicht erst ins Ghetto, sondern wurden mit dem Zug direkt in das 12 km südöstlich von Minsk gelegene Maly Trostenez gebracht und dort ermordet, in der Regel bei Erschießungsaktionen. Das Schicksal der wenigen, die in ein Arbeitslager geschickt wurden, ist unbekannt.

Max Frank war 48 Jahre alt, als er deportiert wurde.

Einziger Überlebender der Familie war nach bisherigem Wissenstand Max Franks Neffe Werner, der am 7. Februar 1998 in Melbourne gestorben ist.

Quellen


https://www.alemannia-judaica.de/sickenhofen_synagoge.htm | Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk