Karl Herbert Kaufmann

  • Geburtsdatum: 08.11.1898
  • Geburtsort: Moers
  • Beruf: Kaufmann
  • Wohnort:

    Wilhelmstraße 25

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Karl Herbert Kaufmann wurde am 8. November 1898 in Moers geboren. Über seinen familiären Hintergrund ist nichts bekannt. Verheiratet war er mit Bertha Sternheim aus Aplerbeck, mit der er zunächst in Remscheid-Lennep an der Kölner Straße 50 wohnte.

Von dort zog das Ehepaar Kaufmann nach Elberfeld in die Wilhelmstraße 25 in das Haus von Max Feuerzeug. Am Montag, den 10. November 1941 mussten sich Karl Herbert und Bertha Kaufmann auf den Weg zum Bahnhof Steinbeck machen, wo bereits ein Zug bereitstand, besetzt mit rund 1000 Personen. Er brachte die Menschen in das Ghetto von Minsk.

Es war von den deutschen Besatzern im Sommer 1941 auf zwei Quadratkilometern eingerichtet worden. Rund 75.000 jüdische Menschen lebten in Minsk, von denen die meisten ins Ghetto umziehen mussten. Im Herbst und Winter kamen dann noch sieben Deportationszüge mit rund 7000 Jüdinnen und Juden aus dem „Altreich“ hinzu. Die Lebensverhältnisse in den aus Stein oder Holz erbauten Häusern waren katastrophal.

Wer am Leben bleiben durfte, musste in ein besonderes Ghetto etwas abseits vom Hauptghetto ziehen, das in fünf Abteilungen entsprechend der Herkunft der Transporte eingeteilt war: Hamburg, Berlin, Bremen, Wien und eben Rheinland. Von diesen Ghettobewohnern starben die meisten durch Erschießungs- und auch Vergasungsaktionen (durch KFZ-Motorabgase) Ende Juli 1942, am 8. März 1943 und im Herbst 1943.

Die meisten der Opfer aber kamen gar nicht erst ins Ghetto, sondern wurden mit dem Zug direkt in das 12 km südöstlich von Minsk gelegene Maly Trostenez gebracht und dort ermordet, in der Regel bei Erschießungsaktionen. Das Schicksal der wenigen, die in ein Arbeitslager geschickt wurden, ist unbekannt.

Karl Herbert Kaufmann war 43 Jahre alt, als man ihn deportierte.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk | https://juedisches-dortmund.de/sternheim/