Helene Marx, geb. Leffmann

  • Geburtsdatum: 07.11.1891
  • Geburtsort: Ronsdorf (heute Wuppertal)
  • Wohnort:

    Lüttringhauser Straße 3 (heute 6)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Helene Leffmann wurde am 7. November 1891 in Ronsdorf in ihrem Elternhaus in der Lüttringhauser Straße 3 (heute Nummer 6) geboren. Die Eltern waren Albert Leffmann und seine Frau Emilie, geb. Rothschild, die ein Manufakturwarengeschäft betrieben. Helen Leffmanns Vater Albert war eins von zwölf Kindern des Handelsmanns Emanuel Leffmann und seiner Frau Jette Jachel Weyl aus Warendorf gewesen, so dass Helene Leffmann eine sehr große Verwandtschaft auf der väterlichen Seite hatte.

Über die Kindheit, Schulzeit und Ausbildung von Helene Marx ist nahezu nichts bekannt; und auch über ihren Mann, der den unter Juden recht häufigen Namen „Marx“ trug, gibt es noch keine Informationen. Es gab laut Adressbuch von 1931 in Ronsdorf noch einen Josef Marx, der in der Remscheider Straße 8 eine Weinkellerei und Likörfabrik betrieb, aber ob dieser mit Helene Marx verschwägert war, ist nicht belegt.

Helene Marx scheint nach ihrer Eheschließung nach Hannover gezogen zu sein, denn dort kamen ihre Kinder zur Welt. Am 12. Juli 1921 wurde Lore dort geboren und am 8. Januar 1926 Rudolf. Sie kehrte aber wieder in ihre Heimatstadt zurück, denn im Wuppertaler Adressbuch von 1931 wird sie als „Ehefrau Helene Marx“ mit der elterlichen Adresse verzeichnet. Diese Formulierung deutet darauf hin, dass sie sich hatte scheiden lassen.

Ihr Vater Albert Leffmann starb am 26. April 1932 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Elberfeld, am Weinberg bestattet (Feld I/III). Nun lebten die beiden Frauen, Helene Marx mit ihrer Mutter Emilie Leffmann, und den beiden Kindern, elf und fünf Jahre alt, zusammen in der Wohnung in der Lüttringhauser Straße. Nach dem Tod ihres Vaters richtete Karl Risse in den Räumen des Geschäfts ein Feinkostgeschäft ein.

Am Montag, den 10. November 1941, mussten sich Helene Marx und ihre beiden Kinder, die 20-jährige Lore und der 15-jährige Rudolf, von der Mutter und Großmutter verabschieden, denn sie hatten den Befehl bekommen, sich am Elberfelder Bahnhof Steinbeck einzufinden. Dort bestiegen sie, zusammen mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und dem Bergischen Land, einen langen Zug, der bereits mit über 1000 Personen aus Düsseldorf eingefahren war, um sie in das Ghetto von Minsk zu deportieren. Der Zug erreichte Minsk fünf Tage später. Was mit den Menschen dort nun genau geschah, ist ungewiss, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie sehr bald in dem nahe gelegenen Vernichtungslager Maly Trostenez erschossen oder erschlagen wurden. Ein genaues Todesdatum ist nicht bekannt.

Helene Marx war 50 Jahre alt, als man sie deportierte.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250015 | https://online-ofb.de/famreport.php?ofb=juden_nw&ID=I130545&lang=pt