Lore Margo Marx

Lore Margo Marx wurde am 12. Juli 1921 in Hannover geboren, und am 8. Januar 1926 kam ihr Bruder Rudolf zur Welt. Ihre Mutter war Helene Marx, geb. Leffmann, ihr Vater ist nicht bekannt. Vermutlich ließen sich die Eltern bald scheiden, und die Mutter zog mit Lore und ihrem Bruder Rudolf in die Stadt ihrer Geburt, nach Ronsdorf zurück. Im Wuppertaler Adressbuch von 1931 wird Lore Marx` Mutter als „Ehefrau Helene Marx“ mit der elterlichen Adresse verzeichnet. Dort hatten Lore Marx` Großvater Albert Leffmann und seine Frau Emilie, geb. Rothschild, ein Manufakturwarengeschäft betrieben.

Lore Marx` Großvater Albert Leffmann starb am 26. April 1932 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Elberfeld, am Weinberg bestattet (Feld I/III). Nun lebte sie – sie war jetzt elf Jahre alt – mit ihrem sechsjährigen Bruder, der Mutter und der Großmutter zusammen in der Wohnung in der Lüttringhauser Straße. Nach dem Tod des Großvaters richtete Karl Risse in den Räumen des Geschäfts ein Feinkostgeschäft ein.

Am Montag, den 10. November 1941, mussten sich Lore Marx, ihr Bruder und ihre Mutter von der Großmutter verabschieden, denn sie hatten den Befehl bekommen, sich am Elberfelder Bahnhof Steinbeck einzufinden. Dort bestiegen sie, zusammen mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und dem Bergischen Land, einen langen Zug, der bereits mit über 1000 Personen aus Düsseldorf eingefahren war, um sie in das Ghetto von Minsk zu deportieren. Der Zug erreichte Minsk fünf Tage später. Was mit den Menschen dort nun genau geschah, ist ungewiss, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie sehr bald in dem nahe gelegenen Vernichtungslager Maly Trostenez erschossen oder erschlagen wurden.

Lore Marx war 20 Jahre alt, als man sie deportierte.