Erna Julie Mayer

  • Geburtsdatum: 05.10.1885
  • Geburtsort: Gräfrath (heute Solingen)
  • Beruf: Modistin, Putzmacherin
  • Wohnort:

    Höhne 8, Neue Fuhrstraße 23

  • Todesdatum: 08.05.1942
  • Todesort: Vernichtungsstätte Chełmno

Erna Mayer wurde am 5. Oktober 1885 in Gräfrath (heute Solingen) geboren. Sie hatte war die jüngste von drei Geschwistern: Abraham Arthur war sechs Jahre älter, Else drei. Nach ihrer Schulzeit erlernte sie den Beruf der Putzmacherin. Alle drei Geschwister zogen später von Gräfrath nach Elberfeld.

Der Bruder Abraham Arthur Mayer lebte im jüdischen Altersheim in der Königstraße, später „Straße der SA“ 73, heute Friedrich-Ebert-Straße.

Erna Mayer hatte 1940 und 1941 Zwangsarbeit zu leisten. Die Nummer ihres Arbeitsbuchs war 198/218066.

Am Sonntag, den 26. Oktober 1941 mussten sich Erna und Else Mayer von ihrem Bruder Abraham Arthur verabschieden und mit ihrem ganzen Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck gehen. Mit und 200 anderen Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und dem Bergischen Land wurden sie nach Düsseldorf gebracht, wo sie auf dem Schlachthofgelände in Derendorf übernachten mussten. Am nächsten Morgen wurde ein Massentransportzug, bestehend aus 20 Personenwaggons mit rund 1000 Jüdinnen und Juden aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf zusammengestellt und in das Ghetto von Łódź gefahren.

Im Ghetto wurden die beiden Schwestern mit 54 weiteren Deportierten in die Kollektivunterkunft Fischstraße 15, Zimmer 4, eingewiesen. Im Dezember 1941 schrieb die aus Berlin ins Ghetto von Łódź deportierte Gerda Frankenstein an ihre Mutter, die Witwe Speier in Wuppertal-Barmen: Gestern habe ich die Damen Meyer besucht, der Bruder hat ihnen geschrieben. Die Freude war groß.

Am 2. Dezember 1941 nahm man ihr das Arbeitsbuch ab.

Am 7. Mai 1942 bekamen die Schwestern keine Lebensmittelrationen mehr ausgehändigt. Noch am selben Tag wurden beide mit dem IV. „Aussiedlungstransport“ aus dem Ghetto von Lodz in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und am 8. Mai 1942 ermordet.

Erna Mayer wurde 57 Jahre alt.

Ihr Bruder wurde am 20. Juli 1942 von Wuppertal in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am letzten Tag desselben Jahres umkam.

Quellen


Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 480f. | Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź