Herta Meyer
Herta Meyer wurde am 22. Juni 1910 als offensichtlich einziges Kind der Eheleute Leopold und Karoline Meyer, geb. Fried in Elberfeld geboren.
Die Familie lebte im Haus Ludwigstraße 83 in der Elberfelder Nordstadt, wo Leopold Meyer eine kleine Schneiderei betrieb. Am 4. Juni 1925 starb Herta Meyers Vater Leopold im Alter von 53 Jahren, und seine Witwe und die 15-jährige Tochter Herta bestatteten ihn auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg (Feld G/ III). Als Herta Meyers Mutter Karoline am 18. Mai 1936 starb, bestattete sie sie neben ihrem Vater. Herta Meyer war 26 Jahre alt.
Die junge Frau musste in der NS-Zeit Zwangsarbeit verrichten. Ihre Arbeitsbuchnummer ist die 198/017409.
Am Sonntag, den 26. Oktober 1941 musste sich Herta Meyer mit ihrem ganzen Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Mit rund 200 anderen Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und dem Bergischen Land wurde sie nach Düsseldorf gebracht, wo sie auf dem Schlachthofgelände in Derendorf übernachten musste. Am nächsten Morgen wurde ein Massentransportzug, bestehend aus 20 Personenwaggons mit rund 1000 Jüdinnen und Juden aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf zusammengestellt und in das Ghetto von Łódź gefahren.
Im Ghetto wurde sie mit 88 weiteren Deportierten in die Kollektivunterkunft Fischstraße 15, Zimmer 11, eingewiesen.
Am 25. Dezember 1941 erhielt sie im Ghetto eine Postanweisung über 19.30 Mark. Von dem Geld musste sie wie alle Kollektivmitglieder zwei Drittel an die Kollektivgemeinschaft abführen.
Am 7. Mai 1942 wurde sie mit dem IV. Transport aus dem Ghetto von Łódź gebracht und am 8. Mai 1942 im Vernichtungslager Chełmno ermordet.
Herta Meyer wurde 32 Jahre alt.
Quellen
Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 503 | Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź