Jakob Stern
Jakob Stern wurde am 18. November 1863 in Ostinghausen im Kreis Soest geboren. Über seine familiäre Herkunft ist nichts bekannt. Sein Name taucht weder in den Wuppertaler Adressbüchern noch im nationalsozialistischen „Boykottheft“ von 1935 auf. Von Beruf war er Viehhändler, aber er wird nach seinem späten Herzug nach Wuppertal kaum mehr in diesem Beruf gearbeitet haben.
Hier wohnte er in der Elberfelder Platzhoffstraße 12, wo auch der Kaufmann Gustav Stern wohnte. Hier scheint es verwandtschaftliche Beziehungen gegeben zu haben. Möglicherweise war Jakob Stern 1939 oder 1940 auf Zwang nach Wuppertal eingewiesen worden, und die Verwandten teilten sich nun die Wohnung.
Am Montag, den 20. Juli 1942, musste sich Jakob Stern am Bahnhof Steinbeck einfinden – der Weg von der Platzhoffstraße dorthin war nicht weit. Jakob Stern ging mit seinem Gepäck und Proviant also dorthin, wo er einen Zug bestieg, der insgesamt 271 Menschen nach Düsseldorf brachte, 247 aus Wuppertal, 14 aus Remscheid, sieben aus Solingen, je einen aus Neviges, Velbert und Heiligenhaus. Alle mussten auf dem Schlachthofgelände in Düsseldorf-Derendorf eine Nacht zubringen. Am nächsten Tag wurde ein Transport zusammengestellt, der aus 20 Personenwagen bestand, in dem sich 965 Personen aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf befanden. Der Zug erreichte das Ghetto Theresienstadt am 22. Juli 1942.
Schon zwei Monate später, am 26. September 1942, wurde Jakob Stern in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.
Er war 79 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Theresienstadt | Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 246302