Elvire Stutinski, geb. Jakob

  • Geburtsdatum: 09.08.1883
  • Geburtsort: Blieskastel
  • Wohnort:

    Gesundheitstraße 103 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 21.04.1942
  • Todesort: Ghetto Izbica oder Vernichtungslager Sobibór

Elvire Jakob wurde am 9. August 1883 als jüngstes von fünf Kindern de der Eheleute Isaak Jakob und Juda, geb. Stein in Blieskastel geboren. Elvires Geschwister waren Rosa, Friederika Blondine, Karl und Ferdinand, zwischen 1874 und 1881 in Blieskastel geboren.

Elvire Jakob heiratete den drei Jahre jüngeren Kaufmann Leo Stutinski oder auch Stutinsky, der im Adressbuch 1925 mit der Adresse Kipdorf 84 als „Expedient“ verzeichnet ist. 1936 war er Vertreter, und die Familie wohnte in der Gesundheitstraße 103 in der Elberfelder Südstadt. Das Ehepaar hatte zwei Töchter: Erna Berta und Ilse. Ihnen beiden gelang rechtzeitig die Auswanderung, so dass sie überlebten.

Am 21. April 1942 mussten Elvire Stutinski und ihr Mann Leo mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Steinbeck kommen. 60 Jüdinnen und Juden aus Wuppertal, dazu je eine Person aus Remscheid, Neviges, Velbert und Hattingen mussten sich an diesem Frühlingsmorgen dort einfinden und wurden zunächst nach Düsseldorf gebracht, wo sie eine Nacht improvisiert auf dem Schlachthofgelände Derendorf zubringen mussten. Am nächsten Tag wurde ein Transport mit insgesamt 387 Männern und 664 Frauen zusammengestellt, der den Bahnhof Derendorf am 22. April 1842 um 11.06 Uhr verließ. Die Route führte über Erkrath, Hagen, Paderborn, Northeim, Nordhausen, Halle (Saale), Cottbus, Sagan, Lissa, Ostrowo, Widzew, Skarzysko Kamienna, Radom, Deblin und Lublin nach Izbica. Nach ihrer Ankunft im Ghetto schrieben manche der Verschleppten Postkarten nach Hause, die auch ihr Ziel erreichten. Sie beweisen, dass die Menschen noch etwa sechs Monate am Leben geblieben sind, ehe sie im Oktober 1942 zu einem Vernichtungslager im Distrikt Lublin – vermutlich nach Sobibór – transportiert und dort sofort ermordet wurden.

Elvire Stutinski wurde 59 Jahre alt.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250688, 250552, 250689 | Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Izbica | Gottwaldt, Alfred/ Schulle, Diana: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941-1945, Wiesbaden 2005