Anna Meyer, geb. Hirschfeld
Anna Hirschfeld wurde am 20. Julie 1874 als zweites von vier Kindern der Eheleute Wolfgang Hirschfeld und seiner Frau Elise, geb. Reinach in Elberfeld geboren. Auch ihre Geschwister wurden alle in Elberfeld geboren: Siegbert am 28. Februar 1873, Martha am 11. Juni 1875 und Hedwig am 2. Juni 1877.
Anna Hirschfelds Vater, geboren 1836, war Kaufmann und führte eine Tuchhandlung „en gros“ in der Kipdorfstraße 108 (heute Kipdorf), seit Mai 1877 in der Mühlenstraße 2, der heutigen Calvinstraße.
Vermutlich 1896 oder 1897 heiratete Anna Hirschfeld Julius Meyer. Sie wohnte nun in Castrop in der Wittener Straße 29. Am 18. Oktober 1898 kam die Tochter Hilde zur Welt.
Am 15. Dezember 1907 starb ihr Vater Wolfgang im Alter von 71 Jahren, ihre Mutter Elise zwanzig Jahre später, am 21. Mai 1927. Beide sind auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg bestattet, der Vater auf Feld A/VII, die Mutter auf Feld G IX.
Anna Meyer versuchte nach der nationalsozialistischen Machtübernahme, sich durch eine Emigration in die Niederlande zu retten. Doch am 22. Januar 1943 wurde sie in das Sammellager Westerbork bei Amsterdam verbracht und schon wenige Wochen später, am 9. Februar, in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Hier wurde sie am 12. Februar ermordet. Sie war 69 Jahre alt.
Ihre Schwester Hedwig, verheiratete Erhard, wurde im Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. 1944 wurde sie im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet.
Ihre Schwester Martha emigrierte, wie sie selbst ebenfalls, in die Niederlande, heiratete dort Benjamin Heijman, geboren 1866 in Groenlo, und starb 1953 in Apeldoorn.
Was mit ihrem Bruder Siegbert Hirschfeld passierte, ist nicht bekannt. Sein Name taucht im „Jüdischen Adressbuch für Groß-Berlin, Ausgabe 1931/32“ auf. Im Gedenkbuch des Bundesarchivs ist sein Name nicht enthalten. Vielleicht konnte er rechtzeitig emigrieren.
Ihrer Tochter Hilde war die Auswanderung gelungen. Sie starb am 12. September 2002 in Oakland in den USA. Sie war vermutlich nicht verheiratet und hatte keine Kinder, und darum hatte sie bei ihrem Neffen Frank Weinberg und seiner Familie in Oakland gelebt. Ihr Neffe Eric Meyer und seine Familie lebten in Südafrika. Durch diese beiden Neffen hatte sie neun Großnichten und -neffen.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal: Geburtsregister Elberfeld 1988/1874| Yad Vashem |Arolsen Archives: Inhaftierungskarte (DocID 130341547) | https://digital.zlb.de/viewer/fulltext/34039536_1931_1932/284/ | https://spurenimvest.de/2021/02/22/heijmans-martha/ | https://www.eastbaytimes.com/obituaries/hilde-meyer/