Bella Simon, geb. Stern

  • Geburtsdatum: 18.09.1896
  • Geburtsort: Burghaun
  • Wohnort:

    Ernststraße 36

  • Todesdatum: nach 21.04.1942
  • Todesort: Ghetto Izbica oder Vernichtungslager Sobibór

Bella Stern wurde am 18. September 1896 in Burghaun geboren. Ihre Eltern waren Benjamin Stern und seine Frau Lina, geb. Kahnlein. Bella Stern hatte noch fünf Geschwister: Benjamin, Selma, Moritz, Irma und Käthe.

Verheiratet war Bella Stern mit dem ein Jahr jüngeren Hugo Simon. Mit ihm hatte sie zwei Kinder: Benno, geboren 1924, und Brunhilde, geboren 1927. Beide Kinder wurden in Elberfeld geboren, wo die Familie in der Ernststraße 36 wohnte und Hugo Simon eine Rohproduktenhandlung führte. Bella Simons Schwager Robert Simon hatte im Haus nebenan, Ernststraße 34, ebenfalls einen Schrotthandel, und anzunehmen ist, dass die Brüder kooperierten – nicht konkurrierten.

Auch der Schwager Robert und dessen Frau Johanna hatten zwei Kinder, ungefähr im selben Alter: Günther (geb. 1922) und Rosemarie (geb. 1928), und es ist anzunehmen, dass die Geschwisterpaare miteinander aufwuchsen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte die Familie vermutlich alle Einschränkungen, Demütigungen und Schikanen zu erleiden wie alle anderen Juden in Wuppertal und im Deutschen Reich.

Nach den antijüdischen Ausschreitungen im November 1938 scheinen Bella und Hugo Simon, wie so viele andere jüdische Eltern, versucht zu haben, ihre Kinder Brunhilde und Benno ins rettende Ausland zu bringen und auf einen Kindertransport nach England zu schicken, denn die Passfotos der beiden zur Ausstellung der Aus- und Einreisepapiere haben sie noch nach England geschickt. Aber das Projekt scheiterte – warum, wird nicht klar.

Am Sonntag, den 26. Oktober 1941, mussten sich Bella Simon und ihre Familie von ihrem Schwager und dessen Familie verabschieden, denn Robert Simon, seine Frau Johanna und die Kinder Günther und Rosemarie wurden mit einem Transport über Düsseldorf in das Ghetto von Łódź deportiert, und nie wieder hat man etwas von ihnen gehört.

Bella Simon und ihre Familie blieben zurück.

Aber am 21. April 1942 mussten sich alle vier, Bella Simon, ihr Mann Hugo und ihre Kinder Benno und Brunhilde auch auf dem Bahnhof Steinbeck einfinden, von wo sie zunächst nach Düsseldorf gefahren wurden, wo sie eine Nacht auf dem Schlachthofgelände Derendorf verbringen mussten. Am nächsten Tag wurden sie mit einem langen Transportzug und rund 1000 weiteren Deportationsopfern in das Ghetto Izbica im Bezirk Lublin verbracht. Entweder erschoss oder erschlug man sie dann dort im Ghetto, oder man ermordete sie im nahe gelegenen Vernichtungslager Sobibór.

Bella Simon war 46 Jahre alt, als sie deportiert wurde.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Izbica