David Wolf Lewin
David Wolf Lewin wurde am 16. August 1907 in Elberfeld geboren. Seine Eltern waren Baruch Bernhard Lewin und dessen Frau Lena, geb. Aberstein. David Wolf Lewin hatte zwei jüngere Schwestern, die beide in Elberfeld geboren wurden: Hilde 1914 und Adele 1916.
David Wolf Lewins Eltern betrieben einen Rohproduktenhandel in der Bogenstraße 5 (seit 1935 Wielandstraße) in der Elberfelder Nordstadt. Das war offensichtlich sehr erfolgreich, denn laut Adressbuch von 1925 war Baruch Lewin, der sich mit seinem bürgerlichen Vornamen „Bernhard“ eintragen ließ, Eigentümer der beiden Mietshäuser Bogenstraße 3 und 5.
Am Freitag, den 28. Oktober 1938 ereilte auch die Familie Lewin, wie so viele andere jüdische Familien polnischer Staatsangehörigkeit, ein Abschiebebefehl. Insgesamt 130 Personen aus Wuppertal wurden an diesem Tag an die deutsch-polnische Grenze nach Bentschen (polnisch Zbaszyń) in ein improvisiertes Lager abgeschoben, insgesamt rund 17.000 Menschen aus dem gesamten damaligen Deutschen Reich. Auch David Wolf Lewin, sein Vater und seine Schwester Adele waren betroffen.
Nur durch die Bemühungen seiner Schwester Hilde, die ein Ausreisevisum nach Siam beschafft hatte, konnten alle drei wieder nach Wuppertal zurückkehren.
Am 15. April 1939 gelang es David Wolf Lewins Schwester Hilde und ihrem Ehemann Otto Lachs, über die Niederlande nach Belgien zu flüchten. Sie überlebte in der Gemeinde Liac (Pyrenäen), indem sie bis zur Befreiung am 10. September 1944 dort untergetaucht lebte.
Auch David Wolf Lewin emigrierte nach Belgien, im Juli 1939. Aber er wurde dort im Jahr 1942 inhaftiert und aus dem Lager Mechelen (Malines) am 11. August nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Er war 35 Jahre alt.
Die Emigration seiner Schwester und seines Vaters scheiterte durch den Kriegsausbruch am 1. September 1939.
Adele Lewin wurde im November 1941 nach Minsk deportiert und ermordet.
Vermutlich erschöpft und deprimiert durch die schlimmen Ereignisse erkrankte David Wolf Lewins Mutter und wurde in die ehemalige „Israelitische Kuranstalt – Dr. Jacoby’sche Heil- und Pflegeanstalt“ Bendorf-Sayn bei Koblenz eingewiesen. Dort starb sie am 31. Mai 1942 – ein Grab gibt es nicht.
Am Sonntag, den 20. Juli 1942, wurde dann auch David Wolf Lewins Vater deportiert – nach Theresienstadt. Die einzige Überlebende der Familie war seine Schwester Hilde, verheiratete Lachs.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250526, 250527, 250528, 246299, 615163 | Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Genisa