Dina Zacharias, geb. Kaufmann, gen. Delfine
Dina Kaufmann wurde am 18. Mai 1899 in Langenschwalbach geboren. Ihre Familie nannte sie „Delfine“. Sie war mit dem Kaufmann David Zacharias verheiratet, der als Vertreter eines Herrenkonfektionsgeschäfts tätig war, und wohnte mit ihm in der Elberfelder Hochstraße. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor. Anfang 1941 starb David Zacharias. Ein Grab lässt sich weder auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg noch auf dem Barmer Friedhof an der Hugostraße feststellen.
Am 1. Juli 1941 zog Dina Zacharias zwangsweise in die Bleicherstraße 8. Dort lebte sie in einer Ein-Zimmer-Wohnung.
Am Sonntag, den 26. Oktober 1941 musste sie mit Proviant und Gepäck zum Bahnhof Steinbeck gehen. Dort wurde sie in einer großen Gruppe von rund 200 weiteren Jüdinnen und Juden aus Wuppertal, Remscheid und Solingen zum Schlachthofgelände in Düsseldorf-Derendorf gebracht. Am nächsten Tag fuhr ein großer Transportzug mit rund 1000 Personen aus dem gesamten Gestapobezirk zum Ghetto Łódź in Polen.
Dort wurde Dina Zacharias mit weiteren Deportierten in das Zimmer 11 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 eingewiesen. Sie erhielt im Ghetto bis März 1942 eine Rente der jüdischen Kriegsfürsorge in Berlin in Höhe von 10 Mark im Monat. Am 7. Mai 1942 wurde Klara Ullmann mit dem IV. Transport aus dem Ghetto von Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und am nächsten Tag ermordet.
Sie war 43 Jahre alt.
Ihre beiden Geschwister kamen ebenfalls im Holocaust um: Karl wurde 1943, Bella 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź; Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 777