Edmund Nathan
Edmund Nathan wurde am 8. Juli 1877 in Gau-Algesheim bei Bingen geboren. Über seinen familiären Hintergrund ist nichts bekannt. Er war Kaufmann von Beruf und mit Clara Herz aus Lingen an der Ems verheiratet. Edmund und Clara Nathan waren beide berufstätig und in Barmen als Geschäftsführer der dortigen Tietz-Filiale beschäftigt. Clara Nathans Bruder Joseph Herz war Geschäftsführer der Elberfelder Filiale.
Die Familie lebte in Heckinghausen am Oberwall 58. 1937 emigrierte ihre Tochter Liselotte, später verheiratete Duschinksi (geboren 1920), nach London, der 1911 geborene Sohn Ernst nach Palästina. Er starb dort mit 99 Jahren 2011 in Tel Aviv.
Auch die Eltern bemühten sich um eine Emigration. Aber Edmund Nathan wurde aus gesundheitlichen Gründen die Einreise nach Großbritannien verwehrt. Er starb am 4. Juni 1937 – ob es sich um einen Freitod handelte, ist nicht ganz klar. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof an der Hugostraße in Barmen (Feld M 46).
Er war 60 Jahre alt.
Seine Frau Clara wurde am 21.4.1942 nach Izbica im Distrikt Lublin deportiert und sehr wahrscheinlich im Vernichtungslager Sobibór ermordet worden.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alter Synagoge: Deportationsliste Izbica | Gottwaldt, Alfred/ Schulle, Diana: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941-1945, Wiesbaden 2005 | Beiträge zur Heimatkunde der Stadt Schwelm und ihrer Umgebung 65. Heft, 2016, S. 33f | Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 608276 | https://www.lingen.de/politik-rathaus-service/unsere-stadt/stolpersteine/stolpersteine.html | Westdeutsche Zeitung 1.6.2017