Else Benima, geb. Kamp

  • Geburtsdatum: 06.12.1902
  • Geburtsort: Elberfeld (heute Wuppertal)
  • Wohnort:

    Auer Straße 12 (heute Elberfelder Straße bzw. Heinkelstraße), Gartenstraße 13 (heute Plüschowstraße)

  • Todesdatum: 05.11.1942
  • Todesort: Vernichtungslager Auschwitz

Else Kamp wurde am 6. Dezember 1902 in Elberfeld geboren. Ihre Eltern waren Jacob Kamp und seine Frau Paula, geb. Heumann. Über ihren schulischen und beruflichen Ausbildungsweg ist nichts bekannt, auch nicht, ob sie Geschwister hatte. Else Kamp heiratete den Kaufmann Hugo Benima und zog 1923 mit ihm in dessen Heimatstadt Bunde in Ostfriesland. Else Benimas Mann war das jüngste von fünf Kindern. Vor ihm wurden Caroline (1885), Louis (1886), Rosa (1889) und Jeanette (1891) geboren.

Am 13. Mai 1924 kam in Bunde Else Benimas Sohn Manfred zur Welt. Im Jahr 1925 zog die Familie nach Barmen – das Barmer Adressbuch von 1927 weist die Familie mit der Adresse „Auer Straße 12“ aus. Heute heißt diese Straße in ihrem östlichen Teil, Richtung Barmen, Elberfelder Straße, in Richtung Elberfeld Heinkelstraße. Das Adressbuch von 1933 verzeichnet die Familie Benima mit der Adresse Gartenstraße 13 – heute ist das die Plüschowstraße. In der gesamten Zeit in Barmen arbeitete Else Benimas Mann Hugo als Geschäftsführer. Es scheint, dass die Familie im Jahr 1933 in die Niederlande ausgewandert ist.

Denn am 1. Januar 1934 wurde Hugo Benima im Handelsregister von Veendam als Händler für Ausstellungsartikel eingetragen. Die Familie wohnte damals am Visschersdijk 27 in Winschoten. Am 17. Januar 1936 verlegte die Familie Wohnsitz und Unternehmen von Winschoten in die Jozef Israëlsstraat 16a in der Gemeinde Groningen. Mittlerweile hatte Hugo Benima sein Geschäft um einen Großhandel für Plakate und Reklameartikel erweitert.

Am 31. März 1940 wurde in der Folkingedwarsstraat in Groningen eine neue Synagoge feierlich eingeweiht, eine Jugendsynagoge. Im „Nieuw Israëlitisch Weekblad“ vom 5. April 1940 erschien ein ganzseitiger Bericht. Darin heißt es: Wir meinen, dass wir der Arbeit von Herrn H. Benima hier besondere Aufmerksamkeit schenken sollten, der sich mit großer Sachkenntnis um die hebräischen Buchstaben der jüdischen Texte im Gebäude gekümmert hat. Am 11. April 1940 zogen die Familie und das Unternehmen in die Westerkade 13 um. Im Mai 1940 besetzte die Deutsche Wehrmacht die Niederlande, so dass nun auch hier die Verfolgung der jüdischen Bewohner einsetzte. Am 22. Januar 1941 meldete Hugo Benima die Schließung seines Unternehmens im Handelsregister an. Im Sommer 1942 wurde er, wie viele jüdische Männer aus Groningen, mit seinem Sohn Manfred verhaftet und in das Arbeitslager „Twilhaar“ in der Nähe von Nijverdal gebracht und dort registriert. Am 2. Oktober 1942 wurde dieses Lager von den deutschen Besatzern geräumt und die dort befindlichen etwa 90 Männer nach Westerbork transportiert, darunter auch Vater Hugo und Sohn Manfred Benima. Ihre Namen werden auf dem heutigen Denkmal des Lagers „Twilhaar“ erwähnt.

In Westerbork befand sich zu diesem Zeitpunkt auch schon Else Benima. Am 2. November 1942 wurden alle drei Benimas von Westerbork nach Auschwitz transportiert. Während Else Benima dort schon am 5. November 1942 ermordet wurde, verschleppte man Hugo Benima noch in das Außenlager Oranienburg bei Sachsenhausen in Deutschland, wo er am 5. Februar 1945 umkam, am Tag nach seinem 45. Geburtstag. Wie es ihrem Sohn Manfred gelang, noch bis Februar 1943 in Auschwitz am Leben zu bleiben, ist eine offene Frage. Else Benima, geb. Kamp, wurde 40 Jahre alt. Seit 2021 erinnert ein Stolperstein in Groningen an sie.

Quellen


Yad Vashem: Gedenkblatt | https://grabsteine-ostfriesland.de/grabstein/149923/Else-Benima-Kamp-Bunde-jüdisch-Mahnmal | https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Stolperstein_für_Else_Benima-Kamp_(Groningen).jpg | https://www.joodsmonument.nl/en/page/134969/else-benima-kamp | https://www.stolpersteineschilderswijkgroningen.nl/slachtoffers-in-de-schilderswijk/westerkade-zoeken-op-naam/westerkade-13/