Emma Baum

  • Geburtsdatum: 16.08.1885
  • Geburtsort: Lieser/ Mosel
  • Wohnort:

    Schwanenstraße 19

  • Todesdatum: nach 21.04.1942
  • Todesort: Ghetto Izbica oder Vernichtungslager Sobibór

Emma Baum wurde am 16. August 1885 in Lieser an der Mosel geboren. Dort wurde einige Jahre später, am 24. Oktober 1893, noch ein Mädchen mit dem Namen „Emma Baum“ geboren, die sich später mit Josua Hess aus Birstein verheiratete, zwei Söhne hatte und im November 1941 von Frankfurt aus nach Minsk deportiert wurde. Sie ist aber nicht identisch mit der „Wuppertaler“ Emma Baum. Bedauerlicherweise ist über die familiäre Herkunft, Jugend, Ausbildung und über den weiteren Lebensweg von Emma Baum nichts bekannt. Laut der Deportationsliste Izbica wohnte sie zuletzt in der Schwanenstraße 19.

Am Dienstag, den 21. April 1942 musste auch sie zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck kommen. 60 Jüdinnen und Juden aus Wuppertal, dazu je eine Person aus Remscheid, Neviges, Velbert und Hattingen mussten sich an diesem Frühlingsmorgen dort einfinden und wurden zunächst nach Düsseldorf gebracht, wo sie eine Nacht improvisiert auf dem Schlachthofgelände Derendorf zubringen mussten. Am nächsten Tag wurde ein Transport mit insgesamt 387 Männern und 664 Frauen zusammengestellt, der den Bahnhof Derendorf am 22. April 1942 um 11.06 Uhr verließ. Die Route führte über Erkrath, Hagen, Paderborn, Northeim, Nordhausen, Halle (Saale), Cottbus, Sagan, Lissa, Ostrowo, Widzew, Skarzysko Kamienna, Radom, Deblin und Lublin nach Izbica. Nach ihrer Ankunft im Ghetto schrieben manche der Verschleppten Postkarten nach Hause, die auch ihr Ziel erreichten. Sie beweisen, dass die Menschen noch etwas sechs Monate am Leben geblieben sind, ehe sie im Oktober 1942 zu einem Vernichtungslager im Distrikt Lublin – vermutlich nach Sobibór – transportiert und dort sofort ermordet wurden.

Emma Baum war 57 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alter Synagoge: Deportationsliste Izbica | Gottwaldt, Alfred/ Schulle, Diana: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941-1945, Wiesbaden 2005 | https://frankfurt.de/frankfurt-entdecken-und-erleben/stadtportrait/stadtgeschichte/stolpersteine/stolpersteine-im-ostend/familien/hess-julius-und-emma