Emma van Geldern, geb. Siegel

Emma Siegel wurde als einziges Mädchen unter sechs Geschwister geboren. Ihre Eltern waren Emanuel Siegel, der 1822 in Göcklingen geboren worden war, und Barbara Kuhn aus Niederlustadt im Landkreis Germersheim.

Über ihre Kindheit, Schulzeit und Ausbildung ist nahezu nichts bekannt. Laut Adressbuch von 1921 wohnte ihr Ehemann Gustav van (irrig: von) Geldern am Hindenburgplatz 1 (heute Geschwister-Scholl-Platz). Ein Beruf ist nicht angegeben. Im Adressbuch Barmen von 1930 ist die nun 71-jährige Emma van Geldern als Witwe bezeichnet, mit der Adresse Werther Straße 38 (heute Werth). Auf dem jüdischen Friedhof an der Hugostraße ist auf dem südlichen Bereich eine Grabstätte für die „Familie van Geldern“ reserviert und auf dem nördlichen ein Einzelgrab, das allerdings keinen Vornamen trägt. Vermutlich ist in einem dieser Gräber Emma van Gelderns Mann Gustav bestattet. Ob Emma van Geldern und ihr Mann Kinder hatten, ist nicht bekannt.

1935 wohnte Emma van Geldern im Haus Große Flurstraße 5. Von dort ist sie, vermutlich Ende 1940, noch einmal umgezogen, nämlich in das jüdische Altersheim an der „Straße der SA 73“ (vormals Königstraße und heute Friedrich-Ebert-Straße).

Am Montag, den 20. Juli 1942 musste sich Emma van Geldern mit ihrem Gepäck und Proviant zum Bahnhof Steinbeck begeben, weil sie zum Transport in das Ghetto Theresienstadt bestellt worden war. Von dort wurde sie mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden zunächst nach Düsseldorf gefahren, wo sie eine Nacht auf dem Schlachthofgelände Derendorf zubringen musste. Am nächsten Morgen wurde sie mit einem großen Transportzug und über 1000 weiteren Menschen in das Ghetto Theresienstadt deportiert.

Schon eine Woche später, am 29. Juli 1942, starb Emma van Geldern an den Strapazen der Reise und der schlimmen neuen Umgebung. Sie war 83 Jahre alt.