Herrmann Harry David
Hermann Harry David wurde am 12. Februar 1900 als fünftes von sieben Kindern des Kaufmanns Heinemann David und seiner Frau Dora, geb. Katz, in Elberfeld geboren. Der Älteste war Max, 1886 geboren, dann kamen Caroline 1888, 1992 Rosalie, 1895 Regina, 1900 er selbst und 1901 Else. Es gab auch noch eine Schwester Käthe, deren Geburtsdatum aber nicht bekannt ist.
Spätestens seit 1886 wohnte Familie David in Elberfeld, wo sie häufig umzog, vielleicht auch wegen des großen Nachwuchses, der sich nach und nach einstellte. In den Elberfelder Adressbüchern ist zu sehen, dass die Davids vor allem in der Elberfelder Nordstadt gewohnt haben: In der Nordstraße 47, in der Friedrichstraße 19, in der Bahnhofstraße 4, in der Casinogartenstraße 16 (heute Kolpingstraße), am Kipdorf 81, in der Wilbergstraße 4, am Weidenplatz 3. Am 16. April 1929 starb Hermann Harry Davids Vater. Sein Grab auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg befindet sich auf Feld H, Reihe V. Er musste die Katastrophe, die sich in den folgenden Jahren für die Familie ereignete, nicht mehr erleben.
Hermann Harry David war im Zuge des gewalttätigen antijüdischen Pogroms im November 1938 für zwei Tage verhaftet worden, aber ihm gelang die Flucht Ende 1938 nach Belgien. Seine Frau Anne, geb. Peters, mit der er seit Dezember 1933 verheiratet war, und deren 1927 aus einer früheren Beziehung stammenden Tochter Hiltrud folgten Anfang 1939.
Doch schon ein Jahr später, am Tag des Einmarschs der deutschen Truppen, wurde Harry Hermann wieder verhaftet und kam in das Lager Saint Cyprien an den Pyrenäen und danach in weitere verschiedene Lager. Im Januar 1941 konnte er nach Brüssel flüchten und lebte von da an im Untergrund. Doch im November 1943 wurde er entdeckt und erneut verhaftet, kam über die Niederlande nach Deutschland, dann ins Lager Mechelen in Belgien und schließlich, am 22. Februar 1945, in das Konzentrationslager Mauthausen, wo er noch am selben Tag umkam. Er war 45 Jahre alt.
Sein Bruder Max und dessen Frau Emilie sowie seine Schwestern Rosalie und Regina und die Nichte Helga waren im November 1941 nach Minsk deportiert und vermutlich sehr bald erschossen worden.
Seine Schwester Caroline David wurde 1942 von Berlin aus in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Seine Mutter Dora David musste im Juli 1942 mit auf den Transport in das Ghetto Theresienstadt, wo sie am 30. August 1942 umkam.
Quellen
Yad Vashem | Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Theresienstadt, Adressbuch Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal | Stadtarchiv Wuppertal: Geburtsurkunde 674/1900