Josef Kupfermann
Josef Kupfermann wurde am 16. April 1879 in Kolomea geboren. Seit 1905 wohnte er in Elberfeld und war als Möbelhändler tätig. Verheiratet war Josef Kupfermann seit 1905 mit Pauline Mansbach. Das Paar wohnte in einer Dreizimmerwohnung auf der zweiten Etage des Hauses Albrechtstraße 8. Seine Firma hatte ihren Sitz in der Werner-Hanemann-Straße 50 – so geht es jedenfalls aus dem nationalsozialistischen „Boykottheft“ hervor, wo Josef Kupfermann mit Berufsangabe und Adresse verzeichnet ist (S. 16). („Werner-Hanemann-Straße“ war eine Umbenennung der heutigen Gathe und früheren Bachstraße im Abschnitt von Wiesenstraße bis Hofkamp am 1. Juni 1933. Namensgeber war ein nach 1933 im Dienst verunglückter SA-Mann, dessen Elternhaus in der Bachstaße war.)
In der NS-Zeit musste Josef Kupfermann für einen Stundenlohn von 0,63 Mark als Hilfsarbeiter bei der Firma „Schlaraffia“ in Wuppertal Barmen Zwangsarbeit leisten. Sein Arbeitsbuch trug die Nummer 198/211041.
Am Sonntag, den 26. Oktober 1941 musste er sich mit seiner Frau Pauline und rund 200 weiteren Menschen aus Wuppertal und der Umgebung von Wuppertal auf dem Bahnhof Steinbeck einfinden. Sie wurden zunächst nach Düsseldorf gebracht, wo sie eine Nacht auf dem Schlachthofgelände Derendorf zubringen mussten. Am nächsten Tag wurden sie in das Ghetto von Łódź gefahren.
Dort wurde das Ehepaar Kupfermann in das Zimmer 4 der Kollektivunterkunft Fischstraße 5 eingewiesen. Am 6. Mai 1942 wurde Josef Kupfermann mit seiner Frau mit dem III. „Aussiedlungstransport“ aus dem Ghetto nach Chełmno gebracht und dort am darauffolgenden Tag ermordet.
Er war 63 Jahre alt.
Quellen
Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 336f. | Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Łódź