Käte Glasenapp, gen. Käte
Käte Glasenapp wurde am 24. Oktober 1892 in der Kölner Straße 56 in der Elberfelder Südstadt als zweite Tochter von Ludwig Glasenapp und seiner Frau Clara, geb. Asch geboren. Über ihre Schulzeit und Ausbildung ist nichts bekannt, auch nicht, warum sie für eine Weile in Neheim-Hüsten gelebt hat, heute ein Stadtteil von Arnsberg. Doch sie kehrte wieder nach Elberfeld zurück und wohnte im selben Haus wie ihre Schwester Hanna und deren Mann, dem Chemiker Julius Marx, in der Ronsdorfer Straße 11 in der ersten Etage. Im Wuppertaler Adressbuch von 1940/41 sind Julius „Israel“ Marx und Käte „Sara“ Glasenapp beide in der ersten Etage des Hauses verzeichnet, so dass zu vermuten ist, dass Käte Glasenapp ihren eigenen Haushalt führte.
Seit 1940 musste Käte Glasenapp Zwangsarbeit leisten. Es existiert ihr Arbeitsbuch mit der Nummer 198/013963. Auch ihr Schwager arbeitete längst nicht mehr in seinem eigentlichen Beruf, sondern leistete Zwangsarbeit.
Am Sonntag, den 26. Oktober 1941, musste sich Käte Glasenapp mit ihrer Schwester Hanna Marx und deren Mann Julius am Bahnhof Steinbeck einfinden. Gemeinsam mit rund 200 anderen Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und den Bergischen Nachbarstädten wurden die drei zunächst nach Düsseldorf gefahren, wo sie auf dem Schlachthofgelände Derendorf eine Nacht zubringen mussten. Am nächsten Morgen fuhr ein großer Transportzug mit rund 1000 Personen nach Łódź, wo die Menschen in das Ghetto eingewiesen wurden.
Dort kam Käte Glasenapp im Zimmer 11 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 unter, immer noch gemeinsam mit ihrer Schwester und ihrem Schwager. Dieser versuchte am 9. Mai 1942, die Aufforderung zur „Aussiedlung“ für seine Schwägerin aufheben zu lassen und war zunächst auch erfolgreich. Käte Glasenapp, ihre Schwester und ihre Schwager erhielten aber am 12. Mai 1942 keine Nahrungsmittel mehr und wurden am selben Tag mit dem IX. Transport aus dem Ghetto von Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und am nächsten Tag ermordet.
Sie wurde 50 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź | Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 218f.