Luise Loewy, geb. Fleißig
Luise Fleißig wurde am 20. November 1867 in Fürth geboren. Sie war das zweite von sechs Kindern des Kurzwarenhändlers und Kaufmanns Samuel Fleißig und seiner Frau Cäcilie, geb. Brebacher. Die Familie zog 1881 nach Nürnberg. Louise soll sich mit dem Kaufmann Salo Löwi in Berlin im Jahr 1894 verheiratet haben, ist dem Familienbogen der Eltern beigeschrieben.
Laut Adressbuch Elberfeld von 1925 lebten Luise und Salo Loewy in der Weidenstraße 1 im Elberfelder Quartier Arrenberg. Luises Mann arbeitete als Prokurist. Am 4. Juni 1935 starb er jedoch und wurde auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg beigesetzt (Feld I/X).
1939 oder 1940 zog Luise Loewy in das frühere jüdische Altersheim in der Straße der SA 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße} – ob freiwillig oder unter Zwang, ist nicht ganz klar. Von dort musste sie mit vielen weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses am Montag, den 20. Juli 1942 zum Bahnhof Steinbeck kommen und wurde nach Düsseldorf zum Schlachthofgelände am Bahnhof Derendorf gefahren. Dort musste sie mit den vielen Menschen übernachten, bevor am nächsten Morgen ein großer Transportzug mit über 1000 Menschen zusammengestellt wurde, der zum Ghetto Theresienstadt bei Prag fuhr.
Im Ghetto lebte sie im Gebäude L 403, Zimmer 5. Ein knappes halbes Jahr später starb sie am 5. Dezember 1942 um 9 Uhr im Zimmer 5. Beigesetzt wurde sie zwei Tage später um 15 Uhr.
Sie war 75 Jahre alt.
Auch ihr Bruder Max Fleißig wurde ein Opfer des Holocaust.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 611231 | Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Theresienstadt | https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?permaLink=fue00597#ID