Mendel Fink

  • Geburtsdatum: 27.03.1879
  • Geburtsort: Mościska (ehem. Kreis Lemberg)
  • Beruf: Händler
  • Wohnort:

    Aue 16, Wielandstraße 5 (vormals Bogenstraße)

  • Todesdatum: 11.05.1942
  • Todesort: Ghetto Łódź

Mendel Max Fink wurde am 27. März 1879 in Mościska im Kreis Lemberg in der heutigen Westukraine geboren. Über seinen familiären Hintergrund, seine Herkunft und Ausbildung ist nichts bekannt. Vielleicht hatte er eine Schwester, Berta Fink, die 1936 in Wuppertal gestorben ist und auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg bestattet ist. Dort gibt es auch das Grab einer Berta Fink, geb. Kupfermann (1883-1922). Beide Frauen waren Näherinnen.

Mendel Max Fink war verheiratetmit Chana Kostenbaum, die er vermutlich aus seiner galizischen Heimat kannte.

Im nationalsozialistischen „Boykottheft“ taucht sein Name mit der Berufsbezeichnung „Händler“ auf (S. 10), und als Wohnadresse ist die „Auerstraße 16“ angegeben, also die Aue 16. Im Adressbuch von 1940/41 ist „Max Fink“ in der zweiten Etage dieses Hauses angegeben – der Zwangsname „Israel“ fehlt. Seit Mai 1941 wohnte Mendel Max Fink mit seiner Frau in der seit 1935 so benannten Wielandstraße 5 (vormals Bogenstraße) auf dem Elberfelder „Ölberg“.

Beide, Mendel Max Fink und seine Frau, galten nach dem Ersten Weltkrieg als staatenlos und besaßen jeweils nur einen Fremdenpass, da ihre Heimatstadt im November 1918 zunächst zu der neu gegründeten Westukrainischen Republik und nach der Konsolidierung der Grenzen 1922 zu Polen gehörte. Mendel Max Finks Fremdenpassnummer war 148/523.

Am Sonntag, den 26. Oktober 1941, musste sich Mendel Max Fink mit seiner Frau am Bahnhof Steinbeck einfinden. Gemeinsam mit rund 200 anderen Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und den Bergischen Nachbarstädten wurden die beiden zunächst nach Düsseldorf gefahren, wo sie auf dem Schlachthofgelände Derendorf eine Nacht zubringen mussten. Am nächsten Morgen fuhr ein großer Transportzug mit rund 1000 Personen nach Lodz, wo die Menschen in das Ghetto eingewiesen wurden. Dort wurde Mendel Fink unter der Evidenznummer 319 geführt.

Im Ghetto musste das Paar mit 64 weiteren Personen in das Zimmer 6 der Kollektivunterkunft Fischstraße 21 einziehen. Es gelang Mendel Fink, sich und seine Frau von dem für sie vorgesehenen IV. Aussiedlungstransport am 7. Mai 1942 zurückstellen zu lassen. Als Begründung wurden „Arztangelegenheiten“ angegeben. Aber nur wenige Tage später, am 11. Mai 1942, starb Mendel Max Fink.

Er war 63 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź | Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 190