Nathan Martin Schönthal

  • Geburtsdatum: 19.04.1868
  • Geburtsort: Marienhafe
  • Beruf: Großviehhändler
  • Wohnort:

    Weststraße 76 (zwangsweise)

  • Todesdatum: 22.07.1942
  • Todesort: Ghetto Theresienstadt

Nathan Martin Schönthal wurde am 19. April 1868 in die große ostfriesischen jüdische Familie Schönthal in Marienhafe geboren.  Er war verheiratet mit Goldine, geb. Löwenstein, die aus Norden stammte.

Warum und wann die Schönthals von Ostfriesland nach Wuppertal kamen, ist nicht bekannt. Womöglich gab ein Verwandter, der Kaufmann Martin Schönthal den Ausschlag, der schon seit mindestens 1925 als Eigentümer einer Manufakturwaren-Großhandlung in der Bleichstraße 18 (heute Bundesallee), 1928 in der Hofaue 74 lebte. Auch Nathan Martin Schönthals Bruder Simon Abraham kam nach Elberfeld.

Die letzte Adresse von Nathan, Goldine und Simon Schönthal ist auf der Deportationsliste für Theresienstadt aufgeführt. Demnach wurden sie, vermutlich Anfang 1941, in das Haus von Siegfried Wertheim an der Weststraße 76 eingewiesen, wo schon, ebenfalls nicht freiwillig, die Eheleute Schlesinger, Julie Blumenthal, Rosa Rothschild und Wilhelm Gottschalk lebten. Im Oktober 1941 waren bereits die Schwestern Hilde und Berta Würzburger aus diesem Haus deportiert worden, nach Litzmannstadt (Łódź), während sich deren Nachbarn, die drei Geschwister Laura, Hedwig und Siegfried Michelsohn, bereits einige Tage zuvor gemeinsam das Leben genommen hatten.  Am 20. Juli 1942 mussten alle acht Bewohner des Hauses Weststraße 76 zum Bahnhof Steinbeck kommen, um mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert zu werden.

Nathan Martin Schönthals Tod gibt das Gedenkbuch Theresienstadt mit dem Datum vom 22. Juli 1942 an, so dass sicher ist, dass er die Fahrt ins Ghetto nicht überlebt hat. Er war 74 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt | Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250747