Otto Meyer

  • Geburtsdatum: 11.12.1879
  • Geburtsort: Barmen (heute Wuppertal)
  • Beruf: Kaufmann
  • Wohnort:

    Gewerbeschulstraße 61

  • Todesdatum: 11.03.1942
  • Todesort: Ghetto Łódź

Otto Meyer wurde am 11. Dezember 1879 in Barmen geboren. Sein Vater war vermutlich Moritz Meyer, der ein Haus in der Gewerbeschulstraße 61 besaß. Moritz Meyer war Gründer Firma „Moritz Meyer Nachf. Spezialhaus großen Stils für Manufaktur-Modewaren-Konfektion“ in der Schuchardstraße 2,4 und 6 und in der „Höhnerstraße“ (heute Höhne) 3 und 5. Eigentümer der Firma David Simon.

Otto Meyer war Kaufmann und war später als Makler tätig. Sein Büro war laut Adressbuch von 1935 in der Alten Freiheit 12 mitten in Elberfeld, seine Wohnung in der Gewerbeschulstraße 61 in Barmen. Im nationalsozialistischen „Boykottheft“ von 1935 mit der Adresse Gewerbeschulstraße 61 gelistet (S. 20). Als die Juden im April 1938 gezwungen wurden, genaue Angaben über ihr Vermögen zu machen, weigerte sich Otto Meyer und meldete Teile seines Vermögens nicht an. Daraufhin wurde er am 26. April 1938 vom Landgericht Wuppertal wegen „Vergehens gegen die Verordnung über die Anmeldung jüdischen Vermögens“ zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten und einer Geldstrafe in Höhe von 1.500 RM verurteilt. Otto Meyer stritt das Verfahren bis zur zweiten Instanz durch, aber das Urteil wurde nicht revidiert. Da er sich weigerte, die Geldstrafe zu bezahlen, wurde er zu weiteren 30 Tagen Haft verurteilt. Auch die Gerichtskosten in Höhe von 3.892,04 Reichsmark wurden ihm belastet.

Otto Meyer wurde daraufhin im Konzentrationslager Sachsenhausen als jüdischer Häftling mit der Nummer 013074 im Block 13 inhaftiert. Am 2. Dezember 1938 wurde er wieder aus dem Konzentrationslager entlassen. Zurückgekehrt nach Wuppertal, wohnte er in der Gewerbeschulstraße 61.

Am Sonntag, den 26. Oktober 1941 musste sich Otto Meyer mit seinem Reisegepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Mit rund 200 anderen Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und dem Bergischen Land wurde er nach Düsseldorf gebracht, wo er eine Nacht auf dem Schlachthofgelände in Derendorf zubringen musste. Am nächsten Morgen wurde ein Massentransportzug, bestehend aus 20 Personenwaggons mit rund 1000 Jüdinnen und Juden aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf zusammengestellt und in das Ghetto von Łódź gefahren.

Im Ghetto wurde er mit weiteren Deportierten in die Kollektivunterkunft Fischstraße 21, Zimmer 5, eingewiesen. Otto Meyer war durch die Haft im Konzentrationslager und die Lebensbedingungen im Ghetto von Łódź so geschwächt, dass er am 3. März 1942 im Ghetto starb.

Otto Meyer wurde 63 Jahre alt.

Quellen


Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 498f. | Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź