Paul Mehler
Über Paul Mehler, der am 17. März 1875 in Brody in der heutigen Ukraine, ca.90 km nordöstlich von Lwiw (deutsch: Lemberg) geboren wurde, ist nahezu nichts bekannt.
Außer ihm lebten noch vier weitere Personen mit dem Namen „Mehler“ in Wuppertal: Bei Jakob (geboren 1882, gestorben 1928) und Minna Mehler, geb. Kojcem (geboren 1888, gestorben1927), könnte es sich um ein Ehepaar gehandelt haben, denn sie sind nicht weit voneinander auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg bestattet (Feld G/ VII und Feld G/ VIII). Das Grab von Oswald Mehler, gestorben 1922, befindet sich auf dem Kindergrabfeld B. Laut der handschriftlichen Eintragung war es eine Totgeburt. Vermutlich haben diese drei in Elberfeld gewohnt.
Die vierte Person mit dem Namen „Mehler“ steht auf der Namensliste für den Transport in das Ghetto Theresienstadt, direkt über dem von Paul Mehler, Cäcilie Mehler, und zwar mit derselben Adresse, Borkumer Straße 24. Ob Paul und Cäcilie Mehler ein Ehepaar oder Geschwister waren – beide waren in Brody geboren worden –, lässt sich nicht eindeutig erkennen. Im Adressbuch Barmen von 1921 wird ein Paul Mehler als „Invalide“ mit der Adresse Untere Lichtenplatzer Straße 46 verzeichnet. Laut Adressbuch von 1935 hatte Paul Mehler ein Geschäft für Wäschekonfektion an der Adresse Westkotter Straße 21. Im nationalsozialistischen „Boykottheft“ von 1935 ist sein Name nicht aufgeführt und auch nicht der von Cäcilie Mehler.
Fest steht, dass Paul und Cäcilie Mehler sich am 20. Juli 1942 zum Bahnhof Steinbeck begeben mussten, um mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden zunächst nach Düsseldorf gebracht zu werden. Dort, auf dem Schlachthofgelände Derendorf, mussten sie übernachten, bevor sie am nächsten Morgen mit einem großen Transport mit mehr als 1000 Personen aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurden.
Beide wurden zwei Monate später, am 21. September 1942, vom Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka verbracht und dort vermutlich sofort ermordet. Paul Mehler war 67 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt