Rosalie David

  • Geburtsdatum: 26.05.1892
  • Geburtsort: Elberfeld
  • Wohnort:

    Bahnhofstraße 4, Wilbergstraße 4 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Rosalie David wurde am 26. Mai 1892 als drittes von sieben Kindern geboren. Ihre Eltern waren Heinemann David und seine Frau Dora, geb. Katz. Sie hatte mindestens noch sechs Geschwister: Nach ihrem Bruder Max wurde 1888 Caroline geboren, dann sie selbst, und danach 1895 Regina, 1900 Hermann Harry und 1901 Else. Es gab auch noch eine Schwester Käthe, deren Geburtsdatum aber nicht bekannt ist.

Von allen sieben Geschwistern überlebten nur zwei den Holocaust: Else und Käthe. Die Familie wohnte an unterschiedlichen Adressen: an der Friedrichstraße 19, an der Bergstraße 21, an der Kölner Straße 58. An der Weidenstraße 3 im Quartier Arrenberg führte Rosalie Davids Vater laut Elberfelder Adressbuch 1925 eine Tuchhandlung.

Ihr Name taucht auf der Deportationsliste für Minsk auf, und zwar mit der Adresse Wilbergstraße 4. Das Haus hatte ursprünglich dem Rechtsanwalt Dr. Fritz Coppel gehört, der aber schon 1937 gestorben war und auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg (Feld K VII) beerdigt wurde. Seine Frau Erna zog danach in das jüdische Altersheim an der damaligen „Straße der SA“ 73. Erna Coppel wurde im Oktober 1941 in das Ghetto Łódź deportiert und 1944 im Vernichtungslager Chełmno ermordet.

Später zogen dort mehrere jüdische Bewohner und Bewohnerinnen ein, zum Beispiel das Ehepaar Simon und Netty Laufer und Josef Levy mit seiner Frau Else, die alle im Oktober 1941 nach Łódź deportiert wurden.

Danach zogen außer Rosalie David noch Rosalies Schwester Regina Klein mit ihrer Tochter Helga ein. Sie alle drei mussten sich am Montag, den 10.11.1941, am Bahnhof Wuppertal-Steinbeck einfinden, wo sie einen Zug aus Düsseldorf mit rund 1000 Personen aus dem gesamten Gestapobezirk besteigen mussten, der sie in die weißrussische Stadt Minsk brachte. Dort traf sie auch ihren Bruder Max David und seine Frau Emilie, geb. Ahrensberg, die ebenfalls auf diesen Transport mussten.

Niemand von denen, die in Wuppertal zugestiegen sind, hat überlebt. In Minsk wurden die Menschen sehr bald entweder im Ghetto erschossen oder im nahen Wald von Maly Trostenez.

Rosalie David wurde 49 Jahre alt.

Rosalie Davids Bruder Herrmann Harry, der versucht hatte, in eins der westlichen Nachbarländer zu flüchten, war 1940 verhaftet und nach Saint Cyprien verbracht worden. Offensichtlich konnte er dort wieder freikommen, denn im November 1943 wurde er in Brüssel erneut verhaftet und kam über das Durchgangslager im Januar 1944 zunächst nach Mechelen, dann nach Auschwitz. Am 25. Januar 1945 kam er im Konzentrationslager Mauthausen um.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk | Stadtarchiv Wuppertal: Geburtsurkunde Elberfeld 2041/1892